Tagebuch einer Hundemama: Kapitel X bis XII

Kapitel X: Mail von Blue

Ich hatte es kaum verinnerlicht, dass sie weg waren, da kam eine Mail (das ist ein Brief, der ohne Postboten zu uns kommt?!) von meinem erstgeborenen B- Angel, „Blue“, den ich Dir, liebem Tagebuch nicht vorenthalten will:

Hallo Mama,
ich bin gut angekommen. Die Autofahrt war zwar aufregen,d doch alle haben sich ganz lieb um mich gekümmert. So'n Auto ist doch ein komisches Ding.
Hier in Siegelbach gefällt es mir sehr gut. Ich hab hier viel Platz zum Spielen. Zuerst hab ich zwei Stunden drinnen
und draußen alles abgeschnuffelt und erkundet. Es gibt hier ja so viel zu entdecken und hier riecht es gut. Neue Freunde hab' ich auch. Zwei heißen Aki und Adamo. Der Aki sieht genau so aus wie ich, ist nur viel größer, der Adamo so ähnlich. Zwei andere sind viel kleiner als ich. Sie haben ein hellbraunes Fell und ganz kurze Beine. Die heißen Pop und Puh. Sie scheinen auch Golden Rertiever zu sein. Aber komischerweise springen die beiden den ganzen Tag in einem großen Meerschweinchenauslauf herum.

Meine Geschäftchen groß und klein hab' ich bisher fast alle draußen gemacht, so wie ich es von Dir gelernt hab'. Immer wenn ich damit fertig bin, fangen alle ganz wild an herumzutanzen und sich zu freuMeine erste Nacht hab' ich ganz gut geschlafen. Ich war ein paar Mal wach und hab' mein Pipi immer draußen gemacht. Aber draußen im Dunkeln war es doch etwas unheimlich. Zum Glück war das Frauchen immer bei mir. Da hab' ich mich dann nicht so gefürchtet.
Das Essen schmeckt klasse. In meinem ersten Essen waren noch ein paar feste Krümel drin. Die hab' ich einfach nicht aufgegessen. Aber das zweite Essen am Abend war super. Es gab Hackfleisch mit Nudeln und Karotten aus unserem Garten. Ich hab' alles aufgegessen bis auf den allerallerletzten Krümel. Die Schüssel war blitzblank.
Oh, Frauchen pfeift und es gibt Fressen. Ich mach dann mal Schluss.
Bis bald Blue

Gut eine Woche später flatterte dann wieder ein Postbotenloser Brief von Blue in diesen flimmernden Kasten, vor dem die Mamas viiiel zu oft sitzen und auf so komische Buchstabentasten hauen. (Naja, wenn sie das nicht täten, könntest Du, liebes Tagebuch, meine Briefe ja nicht lesen!)

Hallo Mama,
jetzt bin ich schon mehr als eine Woche in meinem neuen Zuhause und ich sage dir, ich fühl' mich hier echt wohl. Ich glaube jetzt habe ich mich richtig eingelebt. Jeden Tag entdecke ich neue Dinge und muss mich an neue Gegenstände gewöhnen. Ich kenne schon so eine graue Kiste mit einem Rüssel dran und einem Schwanz, der immer an der Wand angebunden wird. (Ich glaube, der meint einen Staubsauger. Weiß er denn noch immer nicht, wie dieses Ding heißt? Das benutzen die Menschen doch um unsere Haare verschwinden zu lassen!) Dann noch so ein grünes Ding. Das hat auch einen langen Schwanz und haucht mich immer so warm an. (Oh ja, armer Blue. Das kenne ich auch. Jedes Mal, wenn wir uns wieder im Matsch gewälzt haben- da ärgern sich die Mamas drüber, deswegen machen wir das ja- werden wir gebadet. Und danach kommen die auch mit diesem Fönding an. Ätzend, gell?) Ich hab' keine Angst und außerdem ist meine Familie immer dabei und hilft mir. Beim Autofahren muss ich immer noch ein kleines bisschen weinen. Autos sind mir noch etwas unheimlich.
Mein Appetit ist auch prächtig. Gestern wurde ich gewogen: 9,2kg. Ich hab' meinen Leuten auch schon gezeigt, dass ich richtig Temperament habe. Dann renn' ich in einem Affenzahn durch die Wohnung und hüpfe, springe und belle ganz laut. Meistens gehen wir dann raus in den Garten, weil Frauchen meint, dass ich mich dort richtig austoben kann. A propos Garten, wenn ich Pipi muss, setz' ich mich an die Terassentür. Dann wissen alle was ich möchte. Schlau, gell!
Wenn ich versuche irgendetwas anzukauen sagt Frauchen immer ganz laut 'NEIN BLUE'. Das bedeutet das ich das nicht darf, stimmt's Mama????:-)))) Mama, stell dir vor, ich kann schon 'Sitz' und 'Platz'. Das macht richtig Spaß, weil mich dann die Kinder knuddeln, loben und danach sogar noch mit mir Fußball spielen. Jetzt kann ich auch schon die Mauer hoch klettern, was meinen Leuten gar nicht so gefällt, aber ich muss es immer wieder tun weil es einfach so viel Spaß macht. Denn da oben wartet immer mein alter Freund Adamo, der dann an der Tür steht. Oh ja, das Leben ist ja soooooooooo aufregend und macht ja soooooooooo viel Spaß.
Ich muss jetzt mal Pipi machen gehen!!
Bis bald Mama,
Dein Blue

Kapitel XI: Die B- Angels erobern die Welt...

Aber auch meinen anderen B- Angels geht es prächtig! Manche von ihnen hab ich sogar schon wieder gesehen:-)
Schon 2 Tage, nachdem alle B- chen weg waren, sind wir in der großen Stadt auf so einem Fest gewesen. Und da der Lucky jetzt in der Nähe von der großen Stadt wohnt (die Mamas nennen es glaube Saarbrigge oder so), haben wir ihn kurzfristig besucht. Er wollte direkt an meine Zitzen und da ich noch so viel Mich hatte, hab ich es auch zugelassen. Ich hätte ewig so stehen können (es ist halt ein schönes Gefühl, Mama zu sein), aber meine Frauchen haben Lucky dann "abgedockt". Naja, vielleicht irgendwann mal wieder....
Da Bandits Frauchen Geburtstag hatte, waren wir auf ihre Party eingeladen. Zuerst wusste ich ja nicht, wo wir sind, aber dann hab ich es gerochen.... Wie eine wild gewordene Kanone bin ich dort durch den Garten geschossen und hab ihn gesucht- Bandit! Mensch, habe ich mich gefreut!!! Den Rest des Abends haben mein Sohn Nr.3 und ich spielend und tobend auf dem Rücken verbracht. Es war einfach Klasse:-)))
Lucky und Bandit waren auch schon in der Hundeschule! Sie haben sich total wohl gefühlt und alle haben gestaunt, was ich für tolle Kinder habe:-) Jaja, Hundeschule muss sein! Denn da wird einem gezeigt, wie man sich benehmen muss, um den Menschen Freude zu machen! Und wenn die Menschen mit uns zufrieden sind, können wir auch ein glückliches Hundeleben führen!!!
Die neue Familie von Lennox hat auch schon ein paar Mal angerufen. (Das funktioniert über so einen schwarzen Knochen, der hundepfeifenähnliche Piepstöne von sich gibt, um sich bemerkbar zu machen!) Mein zweitgeborener B- Angel scheint sich auch gut zu benehmen und macht seinen Menschen schon jetzt sehr viel Freude.
Um meine Tochter Pepper brauche ich mir auch keine Gedanken zu machen. Erstens wohnt sie in einer Hundeschule und zweitens hat sie neben ihren netten Frauchen auch einen hundischen Lebensgefährten- Milo. Den habe ich auch schon kennengelernt! Der ist super süß und geduldig. Ich hoffe nur, dass mein kleiner Wildfang ihm nicht auf der Nase herumtanzt;-)))
Also, liebes Tagebuch, wie Du siehst, geht es allen B- Angels blendend. Sie werden ihren Weg gehen, da bin ich mir sicher......

Kapitel XII: Im Mittelpunkt stehen und andere hundische Annehmlichkeiten:-)

Liebes Tagebuch, jetzt sind meine B- Angels, sprich "B-Engel", schon 4 Wochen in ihren neuen Familien und sie machen genau das, was ich ihnen gesagt habe: Schön brav sein, immer das tun, was die Menschen wollen (ich glaube die Menschen nennen das "will to please")... Dann bekommst du als Hund immer das, was Du willst: Leckerlis, Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten:-))) Damit haben ich und Brandy schon seit Jahren Erfolg! Denn eine Weisheit habe ich all' meinen Kindern mit auf den Weg gegeben: Sind Deine Menschen glücklich und zufrieden mit Dir, bist Du es auch!!! Wobei, ein bisschen frech muss man sein, das finden die Menschen putzig. Es gibt natürlich auch eine Ausnahme: Ruft im Wald der unwiderstehliche Geruch eines Sch...haufens, dann sind alle guten Vorsätze für ein paar Augenblicke verflogen! Da nehmen wir sogar die Schimpferei unserer Frauchen auf uns. Alle B- chen sind glücklich in ihren neuen Heimen und die Familien sind hin und weg von ihnen. Sie stehen im Mittelpunkt und haben ihre Menschen voll im Griff ("Gut gemacht, Kinder!"). Sie schlafen und fressen gut, gehen in den Hundekindergarten, waren zum Teil sogar schon im Wasser und können schon Sitz, Platz, Komm und das Wichtigste: Pfötchen geben! Ich bin einfach eine zufriedene und stolze Mutter, die zwar ihre Traummaße wieder hat, jetzt aber ihr Fell einbüßen musste (Naja, bei der Hitze auch nicht das Schlechteste). Gestern kam übrigens wieder eine Mail von Blue auf den Bildschirm geflattert:

Hallo Mami,
oh, ich muss dir ja wieder so viel erzählen. Seit dem Wochenende, an dem du mich besucht hast, hast Du nichts mehr von mir gehört. Ich schlafe wunderbar in meinem neuen Haus von abends zehn bis morgens fünf.
Seit drei Wochen gehe ich in die Welpenschule und habe dort auch schon viele Freunde gefunden. Wir spielen zusammen, laufen über wacklige Brücken, hüpfen durch Bällchen und leere Flaschen und rennen durch Tunnels. Das macht ja soooo viel Spaß!!! Als es in den letzten Tagen so warm war, hab' ich in meiner Wassermuschel ausgiebig geplanscht, gebuddelt und Blubberblasen gemacht- wie Brandy mir das gezeigt hat.
Eines Tages sind wir mal wieder Auto gefahren (was mir übrigens kaum noch was ausmacht). Wir fuhren in einen Wald und ich dachte, wir würden spazieren gehen, doch wir gingen in ein großes Haus. Da hat es gut gerochen. Dann kam eine nette Frau. Ich kannte sie, denn sie hat uns schon zu Hause besucht. Sie nahm uns mit in ein anderes Zimmer. Dort wurde ich gewogen und Frauchen hat mich auf einen Tisch gehoben. Die Frau hat sich zwei Stöpsel mit einer Schnur dran in ihre Ohren gestopft und hat das andere Ende auf meinen Bauch gedrückt. Damit hat sie sich meinen Herzschlag angehört, sagte sie. Ich glaube so eine Frau hat das auch gemacht, als ich noch bei dir war, gell. In diesem Haus gab es auch ganz leckere Leckerchen. Ich musste gar nicht Sitz oder Platz machen und Pfötchen geben. Dann haben mich alle auf ein Mal ganz wild gestreichelt und plötzlich spürte ich einen kleinen Pieks an meinem Popo. Ich hab' dann gleich mal nach meinem Popo geguckt, aber da war nix. Komisch, oder? Naja, anschließend haben mich die Kinder und mein Frauchen ganz doll gelobt und ich hab' noch so ein gutes Leckerli bekommen. Die Frau hat auch gesagt, welch ein schöner und ausgeglichen ruhiger Hund ich bin. Am Ende hab' ich noch eine schöne Marke für mein Geschirr bekommen und wir konnten gehen.

Am nächsten Tag war ich komischerweise etwas müde und schlapp. Ich hab' fast den ganzen Tag geschlafen. Zum Spazieren gehen hatte ich auch keine Lust. Doch Frauchen hat mich zwischendurch immer mal geweckt. Es gab dann nämlich leckeres Fressen.
Wir waren auch mal bei einem ganz großen Hund, auf dem die Kinder geritten sind. Der hat ganz still gehalten und die Kinder konnten darauf Kunststücke machen. Dort hab' ich auch einen netten Spielkameraden kennengelernt. Wir haben kräftig um die Wette gebuddelt, so dass ich am Ende genau so schwarz war wie er.
Huch, Frauchen hat gepfiffen! Es gibt leckeres Abendessen.
Tschüss Mama, grüß' alle schön, Dein Blue

Kapitel XIII: Der böse Tigerstachel ;-O

Liebes Tagebuch,
nur eine Woche nachdem Bandit von einer gelb schwarz gestreiften Fliege in die Nase (*Autsch*) gestochen wurde und meine Pepper sich im Hundekindergarten einen schlimmen Husten eingefangen hat (*Gute Besserung*), kam eine Mail von Blue:

Hallo Mama,
weißt du was? Am Wochenende, also es war Sonntag, hat mich ein fliegender, gestreifter Tiger gestochen. Ich kann dir sagen, das tat vielleicht weh! Ich habe mich so erschrocken und mir das Weh nass geleckt. Das hat mein Frauchen gesehen und mal nachgeguckt. Und sie fand tatsächlich den bösen Tigerstachel, der noch in meinem Bauch steckte. Frauchen dachte zuerst, der winzige „Stachel“ sei eine Zecke. Aber weil ich so geweint habe, total unruhig war und so gehechelt habe, meinte sie, ich wäre von einer sog. Biene (so nennen die Menschen wohl den fliegenden Tiger!?) gestochen worden. Das hätte ich ihr auch gleich sagen können! Vorsichtshalber ist sie dann mit mir zum Tierarzt gefahren, weil sie eine allergische Reaktion befürchtete und weil ich ja noch ein Baby bin. Komischerweise waren wir die Einzigen und kamen auch sofort dran. Der Doktor untersuchte mich und stellte fest, dass ich eine Spritze bräuchte. Noch so ein dummer Piecks. Ich kann dir sagen jetzt hat's mir aber gereicht. Dem habe ich mal kräftig meine Meinung gebellt!!! Doch plötztlich merkte ich, dass meine Schmerzen nachließen. Da war ich froh. Mein Frauchen auch. Zu Hause habe ich mich dann nach all der Aufregung erst mal ein mal ein bisschen auf´s Ohr gelegt.
Am Abend bin ich wieder über's Feld gerast und hab mal von der leckeren Sch..... probiert, die da lag. Davon war mein Frauchen gar nicht begeistert und es gab ordentlich Schimpfe. Sie sagte, jetzt wäre ich wieder der Alte und wir bräuchten uns keine Sorgen mehr zu machen. Aber eins sag´ ich dir!!! Auf dem Feld kann man jetzt wunderbar Mäuse suchen (die schmecken übrigens auch lecker, aber das dürfen meine Leute nicht wissen :-)))).
Außerdem trag ich seit einigen Tagen eine schöne Kette, genau so eine wie du, Brandy und Robin. Mein Frauchen sagt, die würde die Zecken vertreiben.
Ihr könnt ja mal wieder vorbei kommen, dann buddeln wir gemeinsam.
Bis zum nächsten Abenteuer
Dein Blue

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